Hobbyzucht
!
Was ist das ?
In
erster Linie handelt es sich hierbei um ein Steckenpferd, eine
Freizeitbeschäftigung.
die seinem Betreiber viel Fachwissen, Durchhaltevermögen,
Enthusiasmus und Zeit abverlangt.
*
Hobby-Zucht
ist kein einträglicher Beruf, eher Berufung !
(
Vorausgesetzt,
die Betonung liegt auf "Hobby". )
Sie
sollte immer dem Erhalt, der Verbesserung und dem gesundheitlichen
Wohl der Rasse dienen
und niemals in eine verantwortungslose Vermehrung ungeeigneter
Tiere,
zum Zwecke der finanziellen Bereicherung ausarten.
In einer seriösen, vereinsüberwachten Liebhaberzucht werden
allerhöchstens ein - zwei Würfe
im Jahr aufgezogen. Welpeninteressenten müssen sich oft in Geduld
üben, bis sie
ihren kleinen Schatz in die Arme schließen können.

Jeder Wurf ist für seinen Züchter etwas Einmaliges, ein
unvergesslich schönes Erlebnis.
Es erfüllt ihn mit Stolz und Freude wenn er sieht, wie seine
Schützlinge gedeihen.
Jede Menge Arbeit,
ein enormer Zeitaufwand, wenig Schlaf und die tägliche Sorge,
um
Wohlergehen und Gesundheit der kleinen Hundefamilie, zählen
aber ebenfalls
zur Welpenaufzucht dazu.
Nicht unerwähnt bleiben sollten auch die anfallenden Unkosten, die dem Züchter
durch die Welpenaufzucht überhaupt erst entstehen.
Diese
Unkosten sind für eine ordnungsgemäße Zucht von Rassehunden nun einmal
unumgänglich und werden anteilmäßig auf den Welpenkaufpreis
umgelegt
*
Es
beginnt meist ganz harmlos, mit dem Kauf eines kleinen
Hündinnenwelpen.
( Aus
einer guten, sorgsam geführten Zucht, versteht sich. )
Anschaffungspreis:
Zwischen
ca. 700,-
und
1200,-
Euro.
Zuzüglich
aller anfallenden Ausgaben, die für einen Hund der nun 10 bis 14
Jahre
an unserer Seite lebt, notwendig werden.
So
weit, so gut. Sollte man sich eines Tages aber zu einer eigenen Zucht
entschließen,
(
Vorausgesetzt die Hündin ist gesund, fehlerfrei u. besitzt eine
Formwertnote von mind. Sg. )
muss man auch der Tatsache ins Auge blicken,
daß so etwas ohne ein gewisses
finanzielles Polster nicht machbar ist.
Wer da glaubte, auf Kosten seiner Hündin leicht und bequem eine
schnelle Mark
(sprich
Euro)
machen zu können, wird sehr bald eines Besseren belehrt sein.

|
Hier nun ein kleiner Kostenüberblick für Jeden der sich in die Riege
´
der Hobbyzüchter einreihen möchte.
Aber auch für Jeden den es einfach nur interessiert, wie sich
der
Verkaufspreis für einen Welpen aus einer
vereinsüberwachten
Liebhaberzucht zusammen setzt.
1. Die
Zuchthündin : Kauf,
Aufzucht, Haltung und Gesunderhaltung, Versicherung, Steuern,
sowie die Ausbildung der Zuchthündin (
ggf. auch des Zuchtrüden ).
2. Die jährlichen Vereinsbeiträge
: Für
Zucht-,
Sportvereine usw.
3. Meldegebühren :
Für Ausstellungen,
Prüfungen, ZTP. bzw. Körung.
(
Reisekosten / Hotel ).
4.
Röntgen
(HD/ED) u. Anderes
: Tierärztliche Untersuchungen.
Die für
die Zuchtzulassung
Voraussetzung sind.
5. Zwingerschutz
: Beantragung
auf einen, durch den Zuchtverband geschützten Zwingernamen
und Zwingerabnahme. (
Kontrolle der ordnungsgemäßen Aufzuchtsbedingungen. ).
6. Formulare
/ Urkunden : Deckscheine,
Wurfmeldescheine, Auswertungsbögen für HD/ED usw.
Zwingerbuch, (
Sprungbuch ),
Championat - Urkunden
7.
Schulungskosten
: Für
Weiterbildungskurse, Sachkundeprüfung, Züchterseminare, Bücher, usw.
8. Aufzuchtsanlage
: Bevor
der erste Wurf fällt, muß der Züchter ein welpengerechtes
Umfeld
geschaffen haben. Bau und Instandhaltung der Anlage sind nicht billig.
9.
Tierarzthonorar
: Progesteron
- Bestimmung (
für den besten Zeitpunkt des Belegens ).
10. Tierärztlicher Unbedenklichkeitsnachweis
:
Tupferprobe.
11. Reisekosten zum Deckpartner
:
Wenn kein eigener Rüde vorhanden ist.
( Hotel,
Fahrkosten )
12.
Decktaxe:
Eine drei bis
sogar vierstellige Summe, unabhängig von
der späteren Welpenanzahl.
13.
Tierarzthonorare:
Für die Trächtigkeitsbestätigung
(Ultraschall / Röntgen),
14. Steigender Futterbedarf
: Der tragenden und später säugenden Hündin.
(
Spezialfutter )
15. Tierarzthonorare
:
Für
Geburts-Hilfe
( zB.
Kaiserschnitt, Entzündungen )
Nachgeburtsuntersuchung,
die Hauptuntersuchung der Welpen, plus Anfahrtsgebühren
und
16. Medikamente
: für
kleine oder größere Wehwehchen der Welpen oder Mutterhündin,
sowie Wurmkuren und Impfungen, können die Kosten bis zu vierstelligen
Summen anwachsen lassen.
17.
Wurfabnahme/Chipp :
Selbstverständlich muss auch der Zuchtwart für die Wurfabnahme
( Begutachtung
der Welpen / Zuchthündin und Kontrolle der Welpenaufzucht. )
so
wie das Chippen, entlohnt werden.
18. Ahnennachweise
: Der Zuchtverein stellt die Ahnennachweise auch nicht unendgeldlich
aus.
19. Aufzuchtsfutter
: Welpenmilch
/
Welpenfutter.
Die Heranwachsenden benötigen, ständig steigende
Mengen an
hochwertigem, ausgewogenen Welpen-Aufzuchtsfutter. Sowie Roh
und Kochfleisch bzw. Fisch, Käse, Obst, Gemüse uva.
20. "Kleinkram"
:
Dazu zählen die kleinen Wichtigkeiten wie, Inserats-
und Benzinkosten,
Spielzeug, Be-und Entsorgung der Einstreu. Strom, Wasser, Seifenpulver, Desinfektionsmittel,
Pakete von Allzweck-Papier-Rollen, Knapperzeug,
Vitamine, Aufbaumittel für Mutter und Kinder,
Spot-on Präp.,
Decken, Einwegunterlagen, Wärmelampen, Erkennungsbändchen,
Futterschüsseln,
das herrichten und austauschen der, von Welpenzähnchen zerstörten
Gegenstände, uvm.
All diese Kosten müssen vom Züchter bereits vor dem
Verkauf der Welpen beglichen werden !
21.
Welpen,
die mit der achten Lebenswoche noch keine eigene Familie
gefunden haben, müssen
natürlich auch weiterhin gut
versorgt werden. Sie werden nun
verstärkt durch ihren Züchter sozialisiert
und auf das Leben vorbereitet,
erhalten
ihr altersgerechtes Welpen bzw. Juniorfutter, sowie die auch
jetzt
noch notwendigen Wurmkuren und wenn die Zeit gekommen ist, die Jahresimpfung.
22. Rentner
:
Einen guten Züchter erkennt man daran wie er zu seinen, in die Jahre
gekommenen,
"ausgedienten" Zuchttieren steht. Voll Stolz wird er auch
sie präsentieren. Oftmals sind sie ja
die Vorfahren der grade zum Verkauf stehenden Welpen und dürfen
nun noch viele
schöne Jahre
( bestens
versorgt ),
in mitten ihres Rudels und der geliebten Züchterfamilie erleben.
Es wird jedem einleuchten, das ein so
aufgezogener,
kleiner Hund auch seinen
Preis haben muß,
denn nicht einmal Hobbyzüchter haben etwas zu verschenken.
Wenn man nun
noch die vielen Arbeitsstunden die ein Züchter in seine muntere
Rasselbande
investiert in schnöden Mammon
umrechnen würde, käme man auf einen durchschnittlichen
Stundenlohn von unter 32
Cent. Kein materiell, normal denkender Mensch würde
für so einen geringen Obolus auch nur einen Finger rühren ?
Aber mit Normalität hat Liebhaberzucht nichts zu
tun, eher mit Neugier, Idealismus u. Herzblut.
Eine "Goldene Nase"
jedenfalls,
konnte sich noch kein verantwortungsbewusster Züchter damit verdienen.

*
Schnäppchenhunde
!
In unserer heutigen "Wegwerf-Gesellschaft"
ist es nicht verwunderlich wenn die erste Frage
vieler Leute, die nach dem Kaufpreis ist. Schließlich werden
junge Hunde zu Massen
im Internet und sogar auf Märkten angeboten, da ist die
Auswahl groß.
Man will ja im Grunde auch nur einen lieben,
gesunden Familienhund, will keine Sportskanone,
nicht ausstellen und schon mal gar nicht züchten.
Wozu also einen "überteuerten"
Welpen vom seriösen Züchter kaufen ?
Einer ohne Papiere macht es doch auch.
Sie entscheiden sich dann für das günstigste
Angebot. Warnungen von Tierärzten,
Hundesachverständigen u. Medien werden in den Wind geschlagen.
Das böse Erwachen
ist in den meisten Fällen vorprogrammiert. Die Tierheime quellen
über
von sogenannten Schnäppchenhunden.
Welpen, die zu "Billigpreisen" angeboten werden,
können schon rein rechnerisch niemals
ordnungsgemäß aufgezogen worden sein und entstammen zum
größten Teil
einer
Billig -, bzw. Massenproduktion oder noch dubioseren Quellen.
Rasseuntypische Hunde aus solchen Schnäppchenkäufen,
sind dabei noch das geringste Übel.
Ein Leben lang kränkelnde Tiere,
( auf Grund schlechter Aufzucht in den
ersten Lebenswochen )
gezogen aus kranken
Eltern, Inzestzucht (
Geschwisterverpaarungen
usw.),
kosten ihre Besitzer
am Ende
ein
Vielfaches von dem, was sie beim Kauf eingespart hatten.
Der lachende Dritte wird
in diesem Fall, immer nur der Verkäufer solcher Hunde sein.
Man
sollte dabei auch Eines nicht vergessen !
.
Die
Lebens-Unterhalts-Kosten, Steuern und Versicherungen sind für Hunde ohne
Papiere die Selben
wie für Hunde mit.
Copyright : G Glang
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